Autor: Amélie Quasthoff
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Die Antwort lautet: James Cook. Der englische Seefahrer und Entdecker reiste drei Mal in die Südsee, wo er zahlreiche Inseln entdeckte, studierte und kartographierte. Darunter auch die beiden Inseln Tahiti und Tonga. Hier stieß er auf ein sonderbares kulturelles Phänomen: das Wellenreiten.
Im Kulturkreis Polynesiens spielte Wellenreiten eine wichtige gesellschaftliche Rolle. Die Tradition schrieb vor, dass derjenige, der die Kunst des Wellenreitens am besten beherrschte zum Häuptling (Ali’i) ernannt wurde. Der Häuptling und die herrschende Klasse bekamen speziell für sie angefertigte Surfbretter, geschnitzt aus dem wertvollen Holz des für die Naturvölker Polynesiens heiligen Brotfruchtbaumes. Ein besonders leichtes Holz, das für den optimalen Auftrieb sorgt. Auch die Strände, wo die besten Wellen auf Land trafen, waren der herrschenden Klasse vorbehalten und dessen Zutritt dem einfachen Volk strengstens untersagt. Es war ein „Tabu“ diese zu betreten!
Das Wort „Tapu“ aus dem polynesischen Sprachraum bedeutet ursprünglich „unter Verbot stehen“. Heute versteht man auf den Südseeinseln unter „Tapu“ „heilig“. Die Hauptinsel von Tonga, genannt Tongatapu heißt übersetzt „heiliger Süden“. James Cook, der von der Kultur der Naturvölker fasziniert war, brachte das Wort im Jahr 1777, nach seiner dritten und letzten Südseereise, nach England. So fand das Wort seinen Weg über die Meere in die Sprache der westlichen Zivilisationen.