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Vom weiten Weg des YOU zu SIE und DU

Die Zukunft des Automobilexports könnte sich künftig auf hoher See abspielen. Statt lediglich fertige Autos zu verschiffen, könnte es sein, dass künftig nur noch die Einzelteile verladen werden. Die eigentliche Montage der Automobile fände unterwegs vom Export- zum Importland statt.

Was hat die Idee einer schwimmenden Fabrik eigentlich mit der Arbeit eines Übersetzers gemeinsam?

Erstaunlich viel!

Das englische Wort t r a n s l a t i o n leitet sich ab aus den lateinischen Worten für „hinüber“ und „bringen“ ab. (lat. transferre; Perfekt: translatus).

Ein ganz ähnliches Wortbild vermittelt die deutsche Ü b e r s e t z u n g. Schließlich muss auch eine Fähre übersetzen, wenn sie Fracht vom einen Ufer hinüber zum anderen hinüberbringt.

Wenn der Übersetzer zum Ingenieur wird

Was macht ein Übersetzer allerdings, wenn er etwas hinüberbringen soll, was erst einmal noch gar nicht da ist? Oder anders ausgedrückt: Wenn er in der Ausgangssprache nur sprachliche „Einzelteile“ vorfindet, man in der Zielsprache von ihm allerdings eine fertige Sinneinheit erwartet?

Er macht es wie die schwimmende Fabrik – er „montiert “ unterwegs. Und wird damit zu einem Sprach-Ingenieur.

Ein klassischer Fall für den „unterwegs montierenden“ Übersetzer findet sich in der Synchronisation englischer Filme ins Deutsche.

„Du“ oder „Sie“?

Anders als im Deutschen mit „Du“ und „Sie“ kann man im Englischen durch die Anrede mit „You“ nicht anzeigen, in welchem Grad der Vertrautheit man sich zu der angesprochenen Person befindet.

Eine Information, die das Wort in der Ausgangssprache nicht beinhaltet, wird in der Zielsprache aber verlangt. Was tun?

Als allgemeine Faustregel für die deutsche Synchronisation gilt: Nach dem ersten Kuss ist man per Du. Allerdings zeigt sich schnell, dass diese Regel nur eine vage Orientierung bietet. Schließlich hatte eine ganze Reihe berühmter Filmduos einen Kuss nie im Sinn.

Oft entscheiden ohnehin sehr viel feinere Nuancen darüber, wie dieses translatorische Problem gelöst wird:

Das Zusammenspiel aus Beziehung und Entwicklung der Figuren, der Art der Kommunikation zwischen beiden und dem Verlauf der Geschichte bieten eine Fülle von “Einzelteilen“, die der Übersetzer unterwegs, also im translatorischen Prozess, „montieren“ muss, entweder zum Du oder zum Sie. Zudem beeinflussen zielsprachliche Gepflogenheiten die Übersetzung. Die immer größere Akzeptanz des formlosen Du im Geschäftsleben hat Auswirkungen auf neuere Synchronisationen im deutschsprachigen Raum.

Miss Moneypenny? Oder doch Jane?

In der Serie EUREKA finden Sheriff Jack Carter und Alison Blake zum Du nachdem Sie erstmals ungeplant aus Erschöpfung nebeneinander einschlafen – eine recht progressive Entscheidung des Übersetzers, der sicherlich die „Faustregel“ im Sinn hatte, sie aber an die Gegebenheiten der Serie anpasste.

Im Übrigen findet sich hier auch in der Originalvertonung eine nette englische Spielart des Themas: Während die Figuren zueinander finden, wechseln Sie häufiger unsicher in der Anrede zwischen dem Vor- und Nachnamen hin und her.

Mulder und Scully, die sich während ihrer Fälle fürs FBI doch auch das eine oder andere Mal privat sehr nahe kommen, bleiben in der deutschen Synchronisation bis zur 8. Staffel beim kollegialen Sie. Kam hier das freundschaftliche Du zwischen den beiden Agenten in der 9. Staffel von Akte X zu spät? Interessantes Detail: In der französischen Synchronisation duzen sich Fox und Dana bereits im Verlauf der Pilotfolge.

Andererseits: Wenn Sharona, der Assistentin des steifen Privatermittlers Monk allerdings mal ein „Adrian, du weißt …“ rausrutscht, ist der deutsche Zuschauer dann aber doch erstmal entgeistert. Für Kenner der Serie ein unentschuldbarer Faux-Pax . Die Erklärung hierfür war allerdings recht einfach: Es handelte sich hierbei um die Ausstrahlung einer zweiten Synchronisation, die unabhängig von der viel bekannteren Vertonung der Serie erstellt worden war.

Auch Klassiker werden immer wieder kontrovers diskutiert: In der BBC-Serie Sherlock siezen sich die WG-Partner Sherlock Holmes und Dr. Watson in der ARD-Synchronisation ungeniert über mehrere Staffeln hinweg. Hat man hier den passenden Moment verpasst, um von „Du“ auf „Sie“ zu schwenken? Eher ist das Sie + Vorname in der Vertonung Ausdruck der gesitteten britischen Manierlichkeit – vielleicht mit einer Prise feiner Ironie.

In der deutschen Synchronisation des Filmes Yellow Submarine siezen sich die britischen Protagonisten untereinander ebenfalls. Allerdings handelt es bei den Gentlemen um die vier Beatles. Die hatten bekanntlich doch recht vertrauten Umgang miteinander. Wurde hier vielleicht doch zu viel Britishness hineininterpretiert?

Einig ist man sich allerdings: Einmal beim Du, ist es sehr unhöflich, beim nächsten Mal wieder zu fremdeln.

Unter den Opfern solcher Inkonsistenzen befinden sich ausgerechnet James Bond und Miss Monneypenny, die zwar durchweg miteinander flirten und in „Man lebt nur zweimal“ sogar erstmals per Du. In späteren Filmen kühlt die Beziehung zur Enttäuschung von Miss Monneypenny allerdings wieder etwas ab: James bleibt während des Flirts beim streng beruflichen Sie.

Kein Bote, sondern ein Ingenieur

Dieser Ausflug in die Du/Sie-Thematik soll einen kurzen Einblick in das eigentliche Arbeitsumfeld eines Übersetzers vermitteln.

Tatsächlich kommt es häufig vor, dass sprachliche oder inhaltliche Informationen dem Übersetzer im Ausgangstext nicht unmittelbar vorliegen. Seine Arbeit beschränkt sich daher nicht lediglich darauf, etwas wie ein Bote von einer Sprache in die andere zu überbringen. Genau hier stoßen auch die Möglichkeiten des maschinellen Übersetzens an Ihre Grenzen gegenüber dem „unterwegs montierenden Übersetzer“.

Der größte Teil der Arbeit eines Übersetzers wartet zwischen den Sprachen – und das ist und wird es immer sein – ein menschliches Betätigungsfeld.

Übersetzer aus Technik, Naturwissenschaft, Recht und Medizin stehen dabei meist vor viel komplexeren Fragestellungen als nur „Du oder Sie?“.

Nichtsdestotrotz kann man aus den genannten Beispielen einiges abschauen.

Fazit?

Die Arbeit eines geschickten Boten hat man schnell erlernt. Doch ein guter Ingenieur wird man nur durch eine solide akademische Ausbildung und mehrjährige Berufserfahrung. Ebenso verhält es sich bei einem professionellen Übersetzer.

Entscheidend für eine korrekte Übersetzung sind eine sorgfältige Analyse des Kontextes oder gegebenenfalls vorhandenen Referenzmaterials sowie eine umfassende fachliche Kenntnis. Und selbst dann sind oft umfassende Recherchearbeiten notwendig, bevor man die Sinneinheit sicher in die Zielsprache übertragen hat. Oft geschieht dies im Zusammenspiel zwischen Übersetzern und Lektoren.

Nicht selten werden Staffeln einer Serie von unterschiedlichen Anbietern synchronisiert. Existieren zudem unterschiedliche Versionen einer Übersetzung ist das eine potentielle Fehlerquelle. Ein zentrales Übersetzungsmanagement ist oftmals die eleganteste Lösung, um stringente Übersetzungen zu erhalten und eine übersichtliche Dokumenten- und Versionsverwaltung zu gewährleisten. Ein Stammteam von Übersetzern und Lektoren erzielt dabei meist die qualitativ hochwertigsten Ergebnisse.

Der Einsatz moderner Translation-Memory-Systeme ist ein unersetzliches Hilfsmittel zur Wahrung terminologischer Konsistenz.

Und nicht zuletzt zieht ein professioneller Übersetzer die kulturellen Hintergründe und sprachlichen Besonderheiten einer Zielsprache bzw. Zielgruppe sorgfältig in Betracht. In den meisten Fällen werden Übersetzungen aus diesem Grund daher in die eigene Muttersprache vorgenommen.

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